Zucht robuster und vitaler Bienen
Bericht von der Fachtagung in Olzheim/ Eifel
von Rainer Rodenwald
Am 8. November hatten über 80 Imkerfreunde den Weg in die Eifel gefunden. Als erster Referent verwies Rainer Rodenwald auf unterschiedliche Vorstellungen von imkerlicher Interessenvertretung bei verschiedenen Imkerverbänden. Zum Tagungsthema verwies er auf die Möglichkeit, per Standbegattung mit wenig Aufwand vitale, lokal angepaßte Bienen zu züchten. Dies sei Zucht der guten Landbiene mit dem Ziel, optimal ausgewogene Völker zu erhalten statt einseitige Höchstleistungen anzustreben.
Dr. Büchler stellte Forschungsergebnisse vor zu Zuchterfolgen mit Schwerpunkt auf Varroafestigkeit. Die regionale Anpassung habe die verschiedenen europäischen Bienenrassen hervorgebracht. Wenn ein regional angepasstes, vitales Volk die Möglichkeit habe, ohne imkerliche Begrenzung zu brüten, bringe es um die 20.000 Drohnen hervor. Im Begattungsumfeld von 6 bis 8 km befinden sich bis zu 600 unterschiedliche Völker, deren Drohnen in Drohnenaggregationen um den Begattungserfolg konkurrieren. Die Bedeutung dieser natürlichen Auslese zwischen Drohnen unterschiedlicher Völker wurde bisher züchterisch unterschätzt. (vgl. hierzu unseren Artikel zur Selbstselektion der Drohnen)
Paul Jungels unterstrich, dass es wichtig und naturgemäß ist, Schwächlinge z. B. durch Umweiseln genetisch sterben zu lassen. Weiseln müssen vom Schlupf an warm gehalten werden und von Bienen umgeben sein. Inzucht sei ein Vitalitätskiller. Auch er stellt Vitalität mit geeigneten Auslesekriterien ins Zentrum seiner züchterischen Arbeit. Mit Kombinationszucht wird für genetische Vielfalt gesorgt. Seine Arbeitsweise stellte er detailliert vor.
Norbert Poeplau verwies auf die natürliche Entwicklung der Biene über Jahrmillionen, die von Demeterimkern bei ihrer Arbeit berücksichtigt wird. Sie vermischen nie Bienen aus verschiedenen Völkern. Der durch die Schwarmvorwegnahme imitierte Naturschwarm sei ein Reinigungsprozess für die Völker. Der Wabenbau sei das größte Organ des Bien. Vitalität werde so auf naturnahe Weise erreicht. Berufsimker machen zwar nur 1% der Imkerschaft aus, betreuen aber 50% der Völker in Deutschland.
Die Fragen in der abschließenden Diskussionsrunde konzentrierten sich auf die Varroa.
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