Protokoll zum Herbsttreffen 2012 in Eberswalde/Britz
Samstag, 27. Oktober und Sonntag, 28. Oktober 2012
von Peter Steinke
Teilnehmer: 14 Damen und Herren aus Brandenburg, dem Erzgebirge, Mecklenburg, Niedersachsen und Sachsen
Anwesenheitsliste bei R. Rodenwald einzusehen
Telefon: (0 58 54) 16 63
27. Oktober – Landgasthof Britz
Allgemeines
2012 waren im Frühjahr die Witterungsverhältnisse für die Bienenvolk-Entwicklung nicht besonders günstig. Daraus ergab sich kein üppiger Honigertrag pro Bienenvolk in der Frühtracht und auch in der Sommertracht. Die Erträge aus der Heide waren jedoch dagegen sehr gut.
Es besteht weiterhin eine große Nachfrage nach Basiszucht-Bienenvölkern bzw. Eistreifen. 2012 war eine extrem späte Bienenvolk-Vermehrung zu verzeichnen (eine Datumsangabe hierzu: 10.8.).
Die Varroa-Bekämpfungs-Maßnahmen wurden vielfältig dargestellt und dementsprechend werden diese auch individuell praktiziert. Im Vordergrund stehen hier Brutentnahme, Jungvolkbildung, Ameisensäure, Oxalsäure usw. Eine bemerkenswerte, besondere Betriebsweise zur Varroabekämpfung schilderte R. Kiesewetter. Seine Betriebsweise beruht hierbei auf einem Verbringen der Bienenkönigin in eine Halbzarge unterhalb des Brutraumes.
Die Union der Basiszüchter sieht weiterhin ihre erfolgreiche Arbeit in dem Bemühen und Beachten naturnahe Umgebungen zu schaffen und Standbegattungen zu betreiben. Dieses selbstverständlich unter dem Berücksichtigen der besten Auslese, damit eine gute Erbfestigkeit erreicht werden kann.
Einige Diskussionsinhalte
Es ergaben sich interessante Aussagen darüber, wie einzelne Anwesende zur Basiszucht gekommen sind und in welchen vielfältigen Betriebsweisen erfolgreiche Ergebnisse erzielt werden konnten.
Beispiele
Seit 1974 sich mit der Imkerei beschäftigt und in Hinterbehandlungs-Kästen geimkert. Jetzt werden 12-15 Bienenvölker in selbstgebauten Magazinen bewirtschaftet. Es sind keine hohen Bienenverluste zu beklagen. Über Golz-Schriften zur Basiszucht gelangt. Die Heide wird angewandert. Die Bienenvölker sind stark und überwintern ein- oder zweizargig.
Ab 1989 Bienenvölker des Vaters übernommen und ab 1999 auf Basiszucht erfolgreich umgestellt bei 50 Bienenvölkern.
Werden nur wenige Bienenvölker gehalten, so kann schon mal schnell ein totaler Völkerverlust eintreten. Ein Neuanfang mittels eines „Reinzucht-Bienenvolkes“ war dabei unter Berücksichtigung der notwendigen Bestäubung blühender Gartenpflanzen geboten. Dabei war ein sehr stark sich entwickelnder Varroa-Befall zu verzeichnen.
Imkerliche Erfahrungswerte seit 1960 lassen den Schluss zu, dass Standbegattungen die besten Bienenvölker erbringen. Die Bienen wählen selbst mehrere geeignete Stifte für die Königin aus. Nach deren Schlüpfen wird die Beste überleben. Wie nach Golz, ergibt sich aus der Natur heraus die genetische Vielfalt mit bester Entwicklung. Eine künstliche Besamung, Reifung im Brutschrank, Umweiselung usw. ergeben Fehlprägungen der Bienenvölker.
28. Oktober – Bienenstand-Bergmann – Kloster Chorin – Schiffshebewerk Niederfinow
Prof. Dr. Bergmann zeigte seinen „Wald-Bienen-Stand“ in der Schorfheide. Die Bienenvölker bewirtschaftet jedoch überwiegend sein Sohn. In einer waldreichen Gegend ist ein vielfältiger, natürlicher Pflanzenbewuchs vorhanden. Daraus ergibt sich eine erfolgreiche Imkerei in Magazin-Holz-Beuten. Eine zweizargige Überwinterung wird gewählt und die Beuten sind hochgestellt, um einen Mäusebefall zu verhindern.
Die Besichtigung des Klosters Chorin mit aufschlussreicher Führung durch Prof. Dr. Bergmann ergab einen besonderen Einblick in die Kulturlandschaft Schorfheide-Uckermark, die durch die Eiszeit geprägt worden ist. Kloster Chorin ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster und zählt zu den bedeutendsten Denkmälern frühgotischer Backstein-Architektur.
Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde besichtigt. Prof. Dr. Bergmann erklärte die Geschichte, die technische und wirtschaftliche Bedeutung eines der größten Bauwerke seiner Art. Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde Anfang des 20. Jahrhunderts für die Entwicklung des deutschen Binnenwasserstraßennetzes, insbesondere zwischen Havel und Oder, notwendig.
Ausblicke
Im Juni 2013 wird Rainer Rodenwald ein Wochenendseminar zur naturnahen Bienenhaltung anbieten bzw. organisieren.
Im September 2013 wird in Verden die Jahreshauptversammlung stattfinden.
12. November 2012